Wir haben im Bundestag am Mittwoch, 23. Juni 2021, eine gemischte Bilanz des 20-jährigen Bundeswehreinsatzes in Afghanistan gezogen. In meiner Rede dazu mache ich klar, dass eine Bilanzierung des Einsatzes längst überfällig ist. Es ist einiges erreicht worden während des Bundeswehreinsatzes, aber dies ist nicht nachhaltig. Denn die Gewalt gegen Zivilisten wächst, wie beispielsweise der grausame und blutige Anschlag auf eine Mädchenschule im Mai in der afghanischen Hauptstadt Kabul zeigt, bei dem mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen und über hundert weitere verletzt wurden. Die Zivilgesellschaft darf jetzt nicht alleingelassen werden und das bedeutet auch, dass es einen sofortigen Abschiebestopp nach Afghanistan seitens der Bundesregierung braucht. Ich möchte nach diesen 20 Jahren den 59 gefallenen Soldatinnen und Soldaten gedenken und einen großen Dank aussprechen an die Soldatinnen und Soldaten, an die Polizistinnen und Polizisten, an die Diplomatinnen und Diplomaten, an die Mediation, an all die Menschen, die sich eingebracht haben, um Afghanistan zu einem besseren Ort zu machen.