Meine Pressemitteilung 31.08.2020 zum erneuten Hungerstreik der inhaftierten iranischen Menschenrechtsanwältin und Sacharow-Preisträgerin Nasrin Sotoudeh.
Am 20. Tag ihres Hungerstreiks befindet sich die renommierte iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh Berichten zufolge in Lebensgefahr.
Es ist das zweite Mal innerhalb von weniger als sechs Monaten, dass Sotoudeh in einen Hungerstreik getreten ist, um gegen die Misshandlung iranischer politischer Gefangener zu protestieren. Die iranischen Behörden bringen politische Gefangene in überfüllte und unhygienische Gefängnisse. Indem sie dort nicht von kranken Gefangenen getrennt werden und ihnen die medizinische Versorgung verweigert wird, werden sie bewusst der Gefahr einer Corona-Infektion ausgesetzt, die für manche auch zum Tod führen kann.
Die internationale Gemeinschaft ist gefordert, Nasrin Sotoudeh, die ihr Leben für zu Unrecht inhaftierte Journalisten, Frauenrechtlerinnen, Jugendliche, Rechtsanwälte sowie religiöse Minderheiten und Umweltschützerinnen riskiert, zu unterstützen und sich für deren Freilassung einzusetzen.
Wir fordern die iranische Regierung auf, die ungerechten Urteile gegen Nasrin und andere politische Gefangene aufzuheben. Darüber hinaus fordern wir die Behörden auf, alle Anklagen gegen Nasrins Tochter fallen zu lassen und die gerichtlichen, finanziellen und rechtlichen Schikanen gegen sie und ihre Familie zu beenden.
Die Bundesregierung muss die verzweifelte Lage und die Verletzung der Menschenrechte von Nasrin Sotoudeh und aller anderen politischen Gefangengen bei ihren iranischen Partnern umgehend thematisieren und auf deren Freilassung bestehen.
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